1895

 

 

 

 

 

Nach mündlicher Überlieferung soll in den Dörfern Baumkirchen und Fritzens, die eine gemeinsame Pfarre bildeten, bis 1895 eine Musikkapelle bestanden haben, die sich aufgrund des Todes von 2 Musikanten aufgelöst habe. Dies waren der Fasserbauer Riedmüller und der Hoferbe beim Hausern in Fritzens (Schallhart Alois).


 1902

 

 

 

 

 

Aus Mitgliedern dieser Musikkapelle und mit von ihm ausgebildeten Jungmusikanten gründete im Jahr 1902 der damalige Lehrer von Baumkirchen Franz Fliri, die Musikkapelle Baumkirchen-Fritzens. Bedingt durch den Ausbruch des 1.Weltkrieges – viele Musikanten mussten einrücken – löste sich 1914 die Musikkapelle auf, konnte aber nach Ende des Krieges wieder aktiviert werden.


 1924

 

 

 

 

 

1924 machte sich die Musikkapelle Fritzens selbständig. Der erste Kapellmeister hieß KRUCKENHAUSER. Bis 1930 rückte die Musikkapelle in grauen Uniformen aus. Mit der Gründung der Schützenkompanie wurde auch die Musik mit der Speckbachertracht eingekleidet.


 1937

 

 

 

 

 

Bis 1938 waren als Kapellmeister tätig; Toni WIESER (Wirt vom Fritzner-Hof), Franz UNTERRIEDMÜLLER (Unterriederbauer in Terfens), Franz KÖCHLER (Eiringerbauer in Terfens) und Josef EGERBACHER (Flügelhornist der Militärmusik in Innsbruck und Wirt vom Fritzner Hof). Durch politische Umstände und dem Ausbruch des 2.Weltkrieges – viele Musikanten mussten erneut einrücken - konnte die Musikkapelle abermals nicht mehr ausrücken. Das Mitwirken bei der Fronleichnamsprozession wurde 1938 untersagt.

1942 rückte die Musikkapelle Fritzens zur Begräbnis von Kommerzialrat RAINER Franz (Besitzer vom Hubertushof und Fritznerhof) unter Mithilfe von Wattener Musikanten aus.

Während des Krieges rückte die Mk. Fritzens auch unter Hilfe von ein paar Wattener Musikanten, zu besonderen Feierlichkeiten und Begräbnissen (außer politischen Veranstaltungen) aus.


 1945

 

 

 

 

 

1945 – nach Ende des Krieges gelang es  Johann EGGER-RIEDMÜLLER (Eichbergerbauer) die Musikkapelle mit 15 Musikanten wieder neu zu formieren – jede Stimme war nur einmal besetzt - sodass bei der  Fronleichnams Prozession zum ersten mal gespielt werden konnte.

Im Probelokal im Spritzenhaus war die Besatzung, zuerst Amerikaner dann Franzosen, einquartiert. Ein Großteil der Instrumente wurde von diesen als Souvenir mitgenommen. Aus den Lodenjankern wurden Patschen und Kinderjoppen hergestellt.

 

 

 

 

 

 Gleich nach seiner Heimkehr aus der Gefangenschaft begann Josef KNAPP junge Musikanten auszubilden. Aus den anfänglich fünfzehn waren es 1946 wieder 30 Musikanten die ausrückten. Unterrichtet wurde in der Küche von Josef Knapp.

Ausgerückt wurde bei einfachen Ausrückungen in der Feuerwehruniform, waren doch beinahe alle Musikanten bei der Feuerwehr und Josef KNAPP Feuerwehrkommandant, bei feierlichen Anlässen wurde in der Tracht ausgerückt.

1947 dachte man an die Anschaffung neuer Trachten und den Nachkauf der fehlenden Instrumente. Um Geld zu beschaffen wurden Waldfeste  im Meningwald abgehalten. Der Platz und das nötige Holz für die Buden wurde durch Holzspenden der Waldbesitzer zur Verfügung gestellt. Die Fritzner Bevölkerung unterstützte die Musikkapelle durch Spenden und Arbeitsschichten. Erwähnt sei Felix Troppmair (Hausern) der kostenlos fuhrwerkte.


 1948

 

 

 

 

 

1948 übernahm Otto NILICA als Kapellmeister die neu eingekleidete und mit neuen Instrumenten (Normalstimmung) ausgerüstete  Musikkapelle.

Bald fuhr man auch zu Wertungsspielen nach Wörgl, zweimal zum Oktoberfest nach München und 1949 als erste Musikkapelle mit dem  Bodenseedampfer vom französisch besetzten Bregenz in das amerikanisch besetzte Lindau.

1955  wurde von der hohen Stimmung (Österreichische Militärstimmung) auf die normale Stimmung umgestellt.


 1960

 

 

 

 

 

1950 -1955 Luis BAUR und 1956 – 1964 Josef LEICHTER folgten als Kapellmeister, bis 1964 Karl BAUMANN  mit 25 Jahren als jüngster Kapellmeister Tirols die Musikkapelle übernahm und bis 1989 mit viel Können und Umsicht leitete.

Seit 2019 ist wieder ein Musiker aus den eigenen Reihen Kapellmeister, nämlich Daniel KOFLER, ein Enkel von Adi RINNER.